Modellbahnsteuerung  aktualisiert am 01.05.2008

Informationen zu Modellbahnsteuerungen mittels PC-Software

Da ich meine Gleisplanung mit dem Programm WinTrack nahezu abgeschlossen habe, beschäftige ich mich nun mit der Steuerung der Anlage.

Denjenigen, welche am Beginn eines Neuanlagenbaues stehen, kann ich nur dringend raten sich vor Anlagenbaubeginn intensiv mit dem Thema Modellbahnsteuerung per Software zu beschäftigen! (wenn sie denn mit einer Softwaresteuerung liebäugeln). Denn je nach den Anforderungen der zur Anwendung kommenden Software, sowie auch der erforderlichen Hardware (Digitalsystem, Zentrale, Gleisbesetztmelder, usw.) ergeben sich systemspezifische Anforderungen an welchen Stellen der Anlage Kontakte, Gleisunterbrechungen, Stromeinspeisungen, Belegtmelder, Blockstrecken, und so weiter, einzubauen sind. Wäre eine Anlage auch nur in Teilen fertig gestellt, so wird man sie an vielen Stellen wieder auftrennen müssen, um eine betriebssichere Digitalisierung realisiert zu bekommen.

Ich werde auf diesen Seiten  m e i n e  Vorgehensweise und das "Warum" bei der Planung zur Digitalisierung meiner Anlage beschreiben. Keinesfalls darf erwartet werden, eine vollständige Gegenüberstellung (oder gar Test) jeglicher auf dem Markt angebotenen Steuerungssoftware, sowie die vielen unzähligen Bausteine zur Ansteuerung, vorzufinden! Dazu reicht weder der Platz auf dieser Seite, noch meine Zeit, aus. Jeder sollte sich daher, über mein hier beschriebenes Vorgehen hinaus,  s e l b e r  informieren! Die nachfolgenden Ausführungen haben dann ihren Zweck erreicht, wenn Ihre Entscheidung für eine bestimmte Steuerungssoftware und die dazu erforderliche Hardware genauso kritisch erfolgt, wie Sie auch mein Vorgehen bewerten sollen.

Einleitung

Ob eine Modellbahnanlage sich noch in Planung befindet, oder eine Anlage bereits besteht, irgendwann hegt man den Wunsch seine Anlage rechnergesteuert digital mittels einer Software zu steuern. Alsdann wird der Wunsch all zu leicht zur Qual bei der Frage, welches Programm soll ich nehmen?

 Vor dieser Frage stand auch ich. Brauchbare Informationen über Programmvergleiche, Entscheidungskriterien, und dergleichen fand ich nicht. So blieb mir nur mich durch einige Software durchzuquälen, um deren Stärken und Schwächen selber zu erfahren. Von diesen meinen Erfahrungen möchte ich im Folgenden berichten, um „Leidensgefährten“ vielleicht ein wenig behilflich zu sein. Ich möchte und muss bereits an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es sich um eine Beschreibung meines persönlichen Vorgehens bei Auswahlfindung handelt; also keinesfalls ein Testbericht von konkurrierenden Softwareprogrammen darstellt, noch dem Anspruch auf Vollständigkeit erhebt! So gehe ich hier auch nicht auf die vielfältige Hardware (Digitalsysteme) ein, die zur Steuerung einer Modelleisenbahn angeboten werden und erforderlich sind. Das Thema ist auch nicht „wie digitalisiere ich meine Anlage“. Vielmehr steht das reine Steuerungsprogramm im Vordergrund: wie bedienfreundlich ist es, wie flexibel für individuelle Bedürfnisse, Benutzerhandbuch, wie leicht sind spätere Änderungen von Betriebsabläufen realisierbar, usw.

Vorgehensweise

Um möglichst objektive Bewertungskriterien zu haben, wurde ein pragmatischer Ansatz gewählt. Nach Installation eines neuen Programms muss sich der Anwender erst einmal auf der für ihn neuen Programmoberfläche zurechtfinden. Wenn ein Programm unter dem Windowsbetriebssystem läuft, kann davon ausgegangen werden, dass der Anwender mit den grundsätzlichen Dingen zur Bedienung von Windowsprogrammen vertraut ist, als da sind: speichern, speichern unter, Löschen, Ausschneiden, Einfügen, etc. Besitzt also das Steuerungsprogramm auch diese Windowskonventionen, oder ist der Programmentwickler eigene Wege gegangen, sodass der Anwender neue Bedienbarkeiten unnötiger Weise erst lernen muss? Wie übersichtlich und strukturiert ist das Programm zur Bedienung? Meistens beinhalten Programmbeschreibungen einen so genannten „Schnelleinstig“. Häufig habe ich hier das Gefühl, dass es sich bei der Schnelleinstiegsbeschreibung eher um eine Werbung handelt, die beweisen soll wie einfach sich Steuerungen realisieren lassen; zu rudimentär ist dabei der zugrunde gelegte Gleisplan. Für so einfache Gleisanlagen bedarf es gar keiner PC-Steuerung. Bei komplexeren Gleisbildern trennt sich dann sehr schnell die Spreu vom Weizen; sprich, der Anwender steht enttäuscht vor Problemen. Verwendet hingegen die einführende Programmbeschreibung ein zu komplexes Beispiel, ist der Einsteiger durch die Vielfalt überfordert. Hieraus ergibt sich ein weiteres Bewertungskriterium für eine Software: wie gut wird der Anwender mit den Eigenschaften der Software vertraut gemacht, wird das „Was“, „Wie“, und „Warum“ der Software erklärt, oder muss sich der Anwender denken was sich der Entwickler gedacht haben könnte? Was hilft ein noch so mächtiges Programm mit vielen Möglichkeiten, wenn es unübersichtlich und schwer bedienbar ist! Was hilft ein Programm, was spielend leicht bedienbar ist, weitgehend dem Anwender durch Automatikroutinen Eingaben abnimmt, dadurch aber individuelle Eingriffsmöglichkeiten stark einschränkt? Ein „gutes“ Programm sollte beides leisten können: bei minimalen Eingabeaufwand übernehmen Automatikroutinen notwendige Einstellungen; genügen diese den Vorstellungen des Anwenders nicht, sollte dieser individuelle Eingriffsmöglichkeiten haben, jetzt natürlich mit entsprechend höherem Eingabeaufwand.

Von der Vielzahl erhältlicher Modellbahnsteuerungsprogrammen habe ich mir drei ausgesucht.

Grundlage zur Wahl war verfügbare Demoversion und Simulation ohne Digitalsystemanbindung einer realen Anlage. Die eigentliche Hardwareanbindung wird im Folgenden also außen vor gelassen. Bei jedem Programm habe ich die Handbücher von A bis Z durchgelesen (bei RAILWARE musste ich sie kaufen), entsprechende Foren besucht, und Funktionen an einfachen Gleisgeometrien erprobt, Demobeispiele (sofern beinhaltet) durchgearbeitet, und dann meinen eigenen großen Anlagenplan jeweils komplett eingegeben und ausgetestet. Beispielsweise sieht meine Anlagenplanung (siehe HJB-Anlage) im Gleisbild von Win-Digipet wie folgt aus:

Der Screen-Dump zeigt die Simulation eines Fahrplanbetriebs von 4 Zügen.

Die Erprobungszeit pro Programm betrug ca. 4 Wochen. Die drei gewählten Programme, aufgelistet in der Testreihenfolge, sind:

      -                     WIN-DIGIPET Pro X ®

-                     RAILWARE ®

-                     RailRoad&Co TRAINCONTROLLER ®

 Beginnen wir mit dem ersten Programm

 WIN-DIGIPET ® Version 10.3.125-32 (Büroversion)

Homepage: http://www.modellplan.de/steuern/windigipet/indexDigipet.htm dort möge sich jeder selbst informieren, da hier im weiteren Verlauf natürlich keine Programmbeschreibung erfolgt.

Das Programm Win-Digipet mag keine Schaltungs- und Steuerwünsche offen lassen (Vielzahl an Digitalsystemen, virtuelle Adressen, und vieles mehr, bis hin zur Simulation), aber „intuitive“, „einfache Bedienung“, „auch für Einsteiger“, und „Fehler werden sofort angezeigt“, trifft für mich, erst Recht als Einsteiger, auch nicht im Ansatz zu!

Bereits die einfachsten Windows-Programmkonventionen, die für jeden geläufig sind, der mit Windowsoberflächen vertraut ist, werden vielfach nicht beachtet.

Beispiel:

In der Menüleiste ist üblicherweise bei jedem Windows-Programm unter „Datei“ „laden“, „speichern“, „speichern unter…“ zu finden. Nicht so in Win-Digipet! Wo und wie speichert der ansonsten versierte Windowsanwender, hier nur Einsteiger in Win-Digipet, sein Projekt ab? Das Programm soll doch, so wird werbewirksam versprochen, eine „einfache, intuitive Bedienung selbst für Einsteiger“ haben!

Funktionen der Maustasten, linke und rechte Taste, werden nicht nur innerhalb des Programms, sondern sogar innerhalb eines einzigen Programmmoduls von Win-Digipet auf unterschiedlichste Weise verwendet. So kann man z. B. im Gleisbild bei Symbolauswahl ein am Mauszeiger „hängendes“ Symbol mittels Rechtsklick wieder abwählen. Das nun hat sich der betagte Anwender verinnerlicht. Wählt der Anwender nun im selben Gleisbild-Fenster die Funktion „Magnetartikel-Adressen“ aus, so „hängen“ diese am Mauszeiger. Zum Abwählen funktioniert jetzt ein Rechtsklick seltsamer Weise nicht mehr! Inkonsequente Programmierung, welche den Anwender nötigt, sich eigentlich nicht erforderliche Bedienabläufe zu merken.

Das Gleisbildfenster ist, von Haus aus zweckdienlich eh schon in Zellen für Symbole aufgeteilt. Nach Windowskonventionen üblich, würde man intuitiv ein Gleis, welches man löschen möchte, mit Linksklick markieren und dann die Entfern-Taste drücken. Weit gefehlt! Umständlich muss erst mit einem Rechtsklick ein Fenster geöffnet werden, aus dem dann „Gleisbild editieren“ gewählt werden muss, um dann hierin den Radierer auswählen zu können, um dann wiederum mit diesem einzelne Symbole aus dem Gleisplan löschen zu können. Ich frage mich, wie verschroben muss ein Programmierer denken, der doch für ein absolut logisch ablaufendes Steuerprogramm der Logik fähig sein muss, um auf eine solche Idee zu kommen! Kein Wunder also, dass ein Handbuch dabei 572 Seiten lang wird und sich der Anwender die Abweichungen von sonst üblichen Windowskonventionen (die er aus vielen anderen Windowsprogrammen bereits kennt) zusätzlich merken muss!

Weitaus kritischer wird es aber bei komplexeren Aufgaben, um Steuerungen zu realisieren. Hier muss sich der Anwender geradezu denken, was sich der Programmentwickler bei der Bedienoberfläche gedacht haben könnte!

Geradezu unglaublich ist folgende Formulierung im Handbuch:

Bei größeren Änderungen am Gleisbild kann es manchmal auch erforderlich sein, das Gleisbild nach dem Löschen der Symbole zu speichern, das Gleisbild zu schließen und dann erneut zu öffnen. Erst danach sollten Sie die neuen Symbole einzeichnen. Merkwürdige Dinge passieren später im Betrieb oft durch solche „kleinen“ Fehler!

Wager kann man sich nicht mehr ausdrücken! Ab welcher Größe handelt es sich um eine „größeren Änderung“? Was ist unter „manchmal“ zu verstehen? Was heißt „auch erforderlich“; wo sonst überall noch? „Sollte“ oder „muss“ ich vorsichtshalber „danach neue Symbole einzeichnen“? Was ist unter „merkwürdige Dinge“ zu verstehen? Wie können „kleine Fehler“ überhaupt auftreten, wenn doch werbewirksam versprochen wird „Win-Digipet Pro X weist auf fehlerhafte Eingaben sofort hin“?

Mit diesem einen einzigen Satz im Handbuch werden alle selbst gegebenen Werbeversprechen wieder aufgehoben!

 Würde ich nach dem Studium des Handbuchs hier alle Auffälligkeiten niederschreiben, so würde dieser Text vermutlich mehr als 572 Seiten umfassen. Daher beschränke ich mich im Folgenden nur auf ein einziges weiteres Beispiel.

Zugfahrten-Automatik-Editor

Ausgehend von folgendem Gleisplan:

Folgende Zugfahrt soll erstellt werden:

Vom Ausfahrtsignal S1 nach S6

Von S6 nach S7

Von S7 nach S8/9

Von S8/9 nach S2

Von S2 nach S6

Von S6 nach S7

Von S7 nach S8/9

Von S9 nach S1

ENDE

 Um eine Zugfahrt zu erstellen, ruft man intuitiv den „Zugfahrten-Automatik-Editor“ auf.

Jedem Computer-Anwender geläufig, wird unter einem Editor ein Tool verstanden, mit dem alles editiert werden kann (daher auch der Name „Editor“!). Nicht so in Win-Digipet! In den Zugfahrten-Automatik-Editor wird eine Zugfahrt nicht eingetragen sondern kopiert, und das mit einer weiteren Anwendung „Start/Ziel“:

Das Feld „Kopieren für Editor“ ist, wenn nicht zuvor der Zugfahrten-Automatik-Editor geöffnet wurde, nicht dargestellt; nicht einmal ausgegraut, wie unter Windows normaler Weise üblich, wenn eine Funktion noch nicht verfügbar gemacht werden kann (z. B. weil der Zugfahrten-Automatik-Editor noch nicht geöffnet wurde).

Die „Start/Ziel-Auswahl“ ändert ihr Aussehen also je nachdem was zuvor geöffnet wurde, oder nicht.

 Jetzt erst ist in der „Start/Ziel-Auswahl“ das Feld „Kopieren für Editor“ sichtbar und aktiv.

Um eine Zugfahrt in den Zugfahrten-Automatik-Editor einzutragen sind also folgende Schritte erforderlich:

-          Zugfahrten-Automatik-Editor öffnen

-          Rechtsklick auf gewünschte Fahrstraße im Gleisbild

-          Nochmals Rechtsklick auf gewünschte Fahrstraße im Gleisbild

-          Linksklick auf „kopieren für Editor“ im Fenster „Start/Ziel-Auswahl“

Erst jetzt ist die gewünschte Fahrstraße eingetragen.

Einmal Links-, dann wieder Rechtsklick; zuerst dies öffnen, dann jenes; das alles muss sich der Anwender merken und ist alles andere als eine „vollintuitive Benutzung“, wie werbemäßig behauptet.

Um eine einzige Fahrstraße für eine Zugfahrt einzutragen, werden, neben der recht umständlichen Prozedur, also 3 Fenster benötigt: Gleisbild-Fenster, Zugfahrten-Automatik-Editor-Fenster, und Start/Ziel-Auswahl-Fenster. Außer der Umständlichkeit wird auf dem Bildschirm dafür noch viel Platz verschwendet und die Übersichtlichkeit leidet, denn nicht jeder Anwender hat die Möglichkeit die vielen Fenster auf zwei Bildschirme verteilen zu können.

Das könnte (und sollte) wesentlich eleganter programmiert werden:

-      Zugfahrten-Automatik-Editor öffnen

-      Dort Doppelklick (üblich in Windowsanwendungen) in einer Zeile der Spalte „Zugfahrt/Fahrstraße“ (das wäre selbsterklärend klar!); dadurch wird automatisch der „Fahrstraßen-Editor“ geöffnet, von dem man die gewünschte Fahrstraße auswählt, welche dann automatisch eingetragen wird.(Besser noch, es öffnet sich gleich im Zugfahrten-Automatik-Editor ein Pulldownmenü, in dem die Fahrstraßen eingetragen sind; ein Klick auf eine solche, und die entsprechende Fahrstraße wird im Gleisbild ausgeleuchtet (zur Kontrolle für den Anwender); ist diese die gewollte, Doppelklick und ihr Eintrag erfolgt).

Weiter:

Nachdem Zugfahrten mittels „Kopieren für Editor“ nach oben stehenden Verfahren in den Zugfahrten-Automatik-Editor eingetragen wurden, sind die Uhren unter der Spalte K noch rot.

Schaltet man jetzt die Simulation  ein, und danach „Zugfahrten-Automatik“, so läuft die Automatik wie folgt in einer Endlosschleife ab:

è     S1 -> S6 -> S7 -> S8/9 -> S2 -> S6 -> S7 -> S8/9 -> S2 -> S6 -> ……..

(grün ist richtig, rot ist falsch). Es wird nicht mehr nach Signal 1 gefahren, obwohl eingetragen!

Erst wenn die Abfahrtszeiten eingegeben sind, und dadurch die Uhren in Spalte K grün sind, erfolgt unter der Simulation auch der erwartete Ablauf:

S1 -> S6 -> S7 -> S8/9 -> S2 -> S6 -> S7 -> S8/9 -> S1 ENDE

Win-Digipet erfüllt das Versprechen „Fehler können nicht auftreten, denn Win-Digipet Pro X weist auf fehlerhafte Eingaben sofort hin“ also nicht im vollen Umfang!

 Weiter:

Nehmen wir wieder obiges Gleisbild und betrachten das dreibegriffige Signal S8/9 mit Vorsignal VS8/9 und zugehöriger Weiche W10.

Bei gleicher Adresse für Signal und Vorsignal wird das Vorsignal korrekt mitgeschaltet (OK).

Die Weiche W10 ist zweibegriffig und lässt sich nicht so einfach wie das Vorsignal mit dem Signal koppeln (Signal grün -> Weiche gerade; Signal grün/gelb -> Weiche auf Abzweig).

Das hat zur Folge, das bei Zugfahrtautomatik die Fahrstraße von S8/9 nach S2 die Weiche W10 zwar korrekt auf Abzweig gestellt wird, das Signal jedoch (obwohl dreibegriffig) stets nur grün anzeigt.

Hier lässt sich ebenfalls die versprochene „intuitive Bedienung“ nicht erkennen, erst recht nicht, wie auch versprochen wird, für den Einsteiger!

Vielleicht kann hier der „Stellwerkswärter“ weiter helfen? (Noch ein extra Fenster!)

Selbst wenn man auf die Idee kommt, den Stellwerkswärter zu verwenden, findet man ihn nicht unbedingt. Der Anwender muss sich noch gemerkt haben, diesen erst unter Systemeinstellungen zu aktivieren, damit er überhaupt erst zur Auswahl angezeigt wird! Unglaublich!

1. Fall:

Trägt man hier, wie in der obigen Abbildung, grün umrandet und blau markiert, dargestellt die Verknüpfungen ein, so folgt bei der Zugfahrtsimulation der Signallichtwechsel auch der Weichenstellung (Signal grün -> Weiche gerade; Signal grün/gelb -> Weiche auf Abzweig).

Dabei muss noch jeder einzelne Eintrag im Stellwerkswärter-Fenster aktiviert oder deaktiviert werden, und dies auf umständliche Weise: ständiges Hin- und Herfahren mit der Maus, im Fenster rechts gewünschte Zeile markieren, Mauszeiger im Fenster nach links unten bewegen und Haken setzen (oder entfernen). Einfacher und damit schneller bedienbar wäre eine Spalte neben der ID-Spalte zu haben, in der man direkt die Haken setzen (oder entfernen) könnte! (siehe roten Pfeil in der obigen Abbildung).

Jedoch:

Stellt man jetzt im Gleisbild die Weiche W10, wird das Signal S8/9 mitgestellt: W10 gerade -> S8/9 grün; W10 Abzweig -> S8/9 grün/gelb! Das sollte nicht sein!

Andere Möglichkeit

2. Fall:

bei dieser Einstellung folgt zwar die Weiche W10 der Signalstellung (Signal grün -> Weiche gerade; Signal grün/gelb -> Weiche auf Abzweig), wenn man das Signal im Gleisbild stellt, auch kann jetzt die Weiche alleine gestellt werden, ohne dass das Signal mitgestellt wird, jedoch wird nun die Weiche bei der Zugfahrt-Automatik falsch gestellt! Und das ohne jegliche Fehlermeldung, obwohl doch versprochen wird, dass alle Fehler sofort angezeigt werden.!

Noch mal zurück zu Fall 1:

Ist unter diesen Einstellung eine „Zugfahrten-Automatik“ per Simulation vollständig abgelaufen, man schließt „Zugfahrten-Automatik“, und danach die Simulation und wählt „Gleisbild und Lokomotiven auf den Zustand vor der Simulation zurücksetzen“ mit „Ja“, dann wird manchmal das im Gleisbild auf rot (korrekt) stehende Signal S2 auf grün gestellt, was aber vor der Simulation nicht der Fall war! Gezielt reproduzieren ließ sich dieser Fehler nicht. Wie im Handbuch eben zu lesen ist: „manchmal passieren merkwürdige Dinge“!

  ->nach Klick auf „Ja“->

 Anmerkung:

Alle hier gemachten Angaben beziehen sich auf simulierten Anlagenbetrieb, also ohne angeschlossene Hardware.

 Und noch etwas:

In manchen Fenstern (Editoren) befindet sich ein kleines Diskettensymbol (klar, Speichern, bei Änderungen; Fenster mit Klick auf X ohne Änderung schließen?).

In anderen Fenstern vermisst man das Diskettensymbol zum Speichern (bei Änderungen); man kann das Fenster durch Klick auf X schließen. Hat man sich bei der Änderung vertan, ein Rückgängig wird nicht angeboten! Leider verloren?

Inkonsequenter Programmaufbau: mal so, mal so! Ein Zurück gibt es nicht!

Solche, oder ähnlich Beispiele ließen sich noch beliebig anfügen. Ich verzichte aber darauf, da sie sich wie gesagt alle ähnlich sind. Ich habe mich natürlich auch der Mühe (und bei diesem Programm ist es eine) unterzogen meinen großen Anlagenplan komplett einzugeben, Signale, Weichenstraßen, Zugfahrten, Fahrpläne, und vieles mehr zu erzeugen, um dann 4 Züge gleichzeitig simuliert fahren zu lassen. Das alles leistet das Programm stabil laufend. Aber welch umständliche Eingabeprozeduren sind dazu erforderlich! Dem Anwender stehen keine gesamthaft dargestellten Dokumentationen über die von ihm durchgeführten Einstellungen zur Verfügung. Sollten im späteren Betrieb hier und da Änderungen erforderlich werden, können sich diese sehr aufwendig und fehlerträchtig gestalten. Die Programmoberfläche ist hier so „wirr“, dass weder der Platz auf dieser Seite noch meiner Zeit dazu reicht alles aufzuführen was mir beim Ausprobieren aufgefallen ist.

 Fazit:

Win-Digepet ist ein Programm, das alle gängige Hardware unterstützt und nahezu alle Steuerungswünsche ermöglichen kann. Um so bedauerlich ist es also das Programm durch die nur noch als mangelhaft zu bewertende Benutzeroberfläche wenig brauchbar erscheinen zu lassen. Einzelne Punkte sind in einer tabellarischen Übersicht, in der die drei Programme gegenübergestellt werden, am Ende dieses Beitrags aufgeführt

 

Das zweite Programm:

RAILWARE ® Version 5.03 Build 320 vom 11.01.2007 (Demoversion)

 Homepage: http://www.railware.com/index.html dort möge sich jeder selbst informieren, da hier im weiteren Verlauf natürlich keine Programmbeschreibung erfolgt.

Vorweg muss bemerkt werden, dass sich dieses Programm maßgeblich von allen anderen Programmen unterscheidet. Was ist gemeint? RAILWARE benutzt hier das Schlagwort „intelligente Gleise“, und darin besteht der wesentliche Unterschied: das Programm findet selbstständig mögliche Fahrwege über Weichenstraßen hinweg. Zugfahrten lassen sich in Gattungen aufgeteilt, sodass auf bestimmten Gleisen („intelligent“) nur bestimmte Züge in bestimmte Richtungen fahren; alles andere regelt die Software automatisch ohne zusätzlichen „Programmieraufwand“. Das klingt verlockend, ist es auch, aber es kann auch nachteilige Folgen haben, die ich weiter unten beschreiben werde. Das Programm ist gut strukturiert aufgebaut, hält sich nahezu vollständig an windowsübliche Bedienstrukturen, und die Einarbeitung gestaltet sich relativ einfach. Leider ist das Handbuch nicht von der Internetseite ladbar, man kann es nur käuflich erwerben. Auch steht einem das Forum nur zur Verfügung, wenn man das Programm gekauft hat, denn man benötigt den Lizenz Key. Schade!

Weiterhin leistet das Programm genaues Halten vor Signalen, ohne zusätzlich Brems- oder Haltemelder (was ungemein Hardwarekosten und Verkabelungsaufwand spart) und Isolationsunterbrechungen. Bedingungen für ein genaues Halten sind aber Lastgeregelte Decoder in den Loks (was ich aber nicht ausprobiert habe, da nur das Programm ohne angeschlossene Hardware beurteilt werden soll). Einzelheiten hierzu bitte den Herstellerseiten entnehmen. Das Erstellen und Einrichten eines Gleisstellwerks wird dem Anwender vorbildlich dadurch erleichtert, dass im Gleisbildfenster links ein weiteres Fenster erscheint:

 Beispiel Zuganzeiger

Gut strukturiert und übersichtlich lassen sich hier alle erforderlichen Eingaben für das jeweils ausgewählte Gleisplansymbol eintragen oder ändern. Weiterhin wird das Gleisbild am Bildschirm deutlich sichtbar ausgeleuchtet (Weichen- / Signalstellungen, fahrende Züge: selbst Zuglängen werden in der Simulation in der Gleisausleuchtung berücksichtigt!). Es erübrigt sich also zu sagen, das Programm ist voll Simulationsfähig. Das Programm unterstützt die Benutzung zweier Bildschirme voll; will heißen, der Gleisplan kann über 2 Bildschirme gezogen werden! Damit ist man bei großen Anlagen auf keine „Briefmarkendarstellung“ angewiesen. Diese bisher genannten Eigenschaften des Programms, die es ermöglichen mit relativ wenig „Programmieraufwand“ und mit einer minimalen Anzahl von Kontaktmeldern einen abwechslungsreichen automatischen Betrieb auch auf einer sehr großen Anlage realisieren zu können, erklärt warum das Programm auf großen Schauanlagen seine Verbreitung findet (Miniatur Wunderland Hamburg, ALEXA Berlin, Modellbahn Zauber Friedrichstadt). Ist das nun zwangsläufig eine Empfehlung für den „Privatanwender“? Ich meine, nicht zwingend ja! Warum? Schauanlagen müssen sehr betriebssicher sein, daher werden komplexe Weichenstraßen tunlichst vermieden. Meistens befährt ein IC immer die gleiche Trasse, ein Güterzug nimmt seinen Weg stets über den Güterbahnhof, und der Schienenbus befährt die Nebenstrecke. Ein Betrieb nach Fahrplan muss nicht realisiert werden, ein komplizierter Rangierverkehr, wo möglich mit Einbeziehung von Drehscheiben, auch nicht (viel zu unfallträchtig bei 8 Stunden Schauvorführungen). Schauanlagen imponieren durch ihre Größe. Sieht man sich auf ihnen Gleisverläufe genauer an, so entdeckt man zwar beispielsweise einen riesigen Rangierbahnhof mit 20 Gleisen, die Gleisverläufe sind aber recht simpel (und dadurch betriebssicher) durch einfache Weichen als Gleisharfen gestaltet. Und daher von der Automatiksteuerung eines Programms auch ebenso leicht einzurichten.

Beispiel:

 einfache Weichenfelder

Auf einer privaten Modellbahnanlage jedoch geht es sehr viel beengter zu. Trotz knapper Platzressourcen möchte man alles und jedes darstellen und realisieren. Da geht es dann komplexer zu und auf reine Betriebssicherheit wird weniger Gewicht gelegt. Der Zug soll bei der Bahnhofsausfahrt sowohl das Gleis, wie auch jenes erreichen. Das erfordert ein komplexes Fahrstraßenbild mit entsprechend vielen hintereinander liegenden doppelten Kreuzungsweichen. Weiterhin sollen Züge nicht immer die gleichen Strecken befahren, sondern (nicht immer vorbildgerecht) möglichst überall einmal. Das nun kann einen Autorouter eines Programms recht schnell überfordern! Woher soll er den auch wissen was der Anwender gerne möchte! Dies nun muss der Anwender (selbstredend mit dem dazu erforderlichen Aufwand) dem Programm mitteilen. Oder besser gesagt, das Programm muss trotz Automatismen dem Anwender die Möglichkeiten geben hier individuell eingreifen zu können (wenn er es den will). Genau hier stößt man bei RAILWARE auf Grenzen, beziehungsweise Eingriffe werden sehr schnell komplex und unüberschaubar. Grund: dem Anwender wird nicht im Detail erklärt und mitgeteilt wie der Autorouter arbeitet oder welche Routen er für sich ermittelt hat. Greift man in diesen Automatismus ein, ist meist nicht vorhersehbar wie der im Programm eingebettete Autorouter darauf reagiert. Man probiert etwas aus und ist überrascht (und irgendwann frustriert), dass das Resultat nicht dem entspricht was man beabsichtigt hat. Genau das ist das Problem bei Steuerungsprogrammen die Balance zwischen Programmautomatismus (wenig Benutzereingaben) und definierbaren Abläufen (starre Vorgaben, viele Benutzereingaben) zu halten.

Ein Beispiel:

 komplexe Weichenfelder

 Die obige Abbildung zeigt einen kleinen Ausschnitt meines Gleisplans in RAILWARE. Eingetragen ist eine mögliche Fahrstraße von vielen, um von A nach B zu fahren. RAILWARE findet alle und nimmt dann je nach gefundener Reihenfolge eine davon her. Hier stellt sich schnell das Aufgabenproblem wann welche mögliche Fahrstraße zu stellen ist. Mit Zugmeldern (in der Abbildung die weißen Kästen) kann das beeinflusst werden. Die dazu erforderlichen (auch virtuellen) Zugmelder müssten zwischen den einzelnen Weichen eingefügt werden und würden dann das Erscheinungsbild „zerreißen“, sprich die Gleisbilddarstellung wird unübersichtlich. Aber auch wenn alle Zugmelder eingetragen sind gibt es Fälle bei denen Steuerungswünsche nicht mehr alleine durch „intelligente Gleise“ zu lösen sind. Ich möchte hier ein Fallbeispiel geben:

1. Fall

Zwischen Block x und Block y existiert eine „einfache“ Weichenverbindung; das heißt, es existiert nur eine möglich Fahrstraßenverbindung um von x nach y zu fahren. Dann ist die Entscheidung für Railware eindeutig.

2. Fall

Zwischen Block x und Block y existiert eine „komplexe“ Weichenverbindung; das heißt, es existieren mehrere Fahrstraßenverbindungen um von x nach y zu fahren. Dann ist die Entscheidung für Railware nicht mehr eindeutig. Railware findet alle möglichen Fahrstraßenverbindungen, „merkt“ sich diese in irgendeiner Reihenfolge, und wird – so vermute ich – die erste Fahrstraße aus der Liste wählen. Gehen wir von nur zwei möglichen Fahrstraßen F1 und F2 aus, welche einen Fahrweg von Block x nach Block y ermöglichen:

Variante a:

Fahrstraße F1 ist durch eine Zugfahrt Z1 besetzt. Jetzt soll eine Zugfahrt Z2 von x nach y gestartet werden. Da nur noch F2 frei ist, wird Railware diese nehmen. Das ist OK.

Variante b:

Beide Fahrstraßen sind frei. Eine Zugfahrt soll von Block x nach Block y stattfinden. Welche Fahrstraße wählt jetzt Railware aus? Die erst beste, die in einer Liste gefunden wird? F1 oder F2? Ich möchte beispielsweise eine Bedingung setzen: wenn alle möglichen Fahrstraßen frei sind, wähle F1, da z. B. hier keine Gegenbögen durchfahren werden müssen! Hier nun muss auf so genannte Hilfsautomatiken in Railware zurückgegriffen werden („wenn dann Verknüpfungen“), was nun doch ein Mehr an Eingaben bedeutet.

Der Programmanbieter hebt unter anderem hervor, dass der Steuerungsaufwand bei RAILWARE konstant bleibt, während dieser bei anderen Programmen stetig zunimmt je mehr Zugfahrten eingesetzt werden. Dies ist zwar generell richtig, birgt aber einen anderen Nachteil, der nicht genannt wird: beim anfänglichen Einsatz von wenigen Zügen kommen Fehler möglicherweise nicht zum tragen, erst im Laufe der Zeit (wenn man glaubt seine Anlage funktioniere problemlos), wenn mehr Züge eingesetzt werden, treten vom Anwender nicht gewollte Fahrsituationen auf. Diesen Sachverhalt habe ich zur besseren Gegenüberstellung in eine kleine Tabelle zusammengefasst:

Anlage

Weichenstraßen
zwischen 2 Blöcken

Anzahl
fahrender Züge

durch Autorouter gesteuertes
Fahrverhalten von Zügen

klein

klein

klein

OK, funktioniert ohne weitere manuelle Eingriffe

klein

klein

groß

kein wirklich sinnvoller Zustand

klein

groß

klein

kein wirklich sinnvoller Zustand

klein

groß

groß

kein wirklich sinnvoller Zustand

groß

klein

klein

nicht alle Fahrmöglichkeiten werden angewendet

groß

klein

groß

OK, reger Fahrbetrieb wird durchgeführt

groß

groß

klein

nicht alle Fahrmöglichkeiten werden angewendet und zum Teil "unsinnige" Weichenstraßen werden gewählt;
um diese auszuschließen müssen entsprechend viele Zugmelder zwischen den einzelnen Weichen eingefügt werden,
was erhöhten Aufwand bedeutet und die Übersichtlichkeit von Weichenfeldern beeinträchtigt.
Die theoretisch möglichen vom Router gefundenen Fahrstraßen können vom Anwender nicht auf einfache Weise priorisiert
oder eingeschränkt werden.

groß

groß

groß

Mögliche vom Anwender nicht gewollte Fahrrouten (Fehler) wurden bei Fahrten von wenigen Zügen unter Umständen nicht
sichtbar (da vom Autorouter nicht gewählt). Jetzt, bei entsprechend dichten Zugverkehr (viele Züge!) werden auch weitere
mögliche Routen vom Programm gewählt.
Dadurch werden "Unterlassungssünden", welche der Anwender bei der Eingabe begangen hat, erst jetzt sichtbar! -> Stolperstelle!

 

In den linken drei Spalten werden alle Möglichkeiten aufgelistet. Die rechte Spalte stellt das jeweilige Bewertungsergebnis dar, wobei die Farben folgendes wiedergeben sollen: grau = wenig sinnvolle Ausgangssituation, grün = OK, gelb = bedingt zufrieden stellend, rot = mögliche Fehlerquellen

Ein Manko hat das Programm, Drehscheiben und Schiebebühnen finden wenig Unterstützung.

Fazit:

Das Programm spielt klar seine Stärken aus, wenn zwischen den Blöcken keine all zu großen und komplexen Weichenstraßen liegen. Man kann mit einer minimalen Anzahl Kontaktmelder auskommen. Bei der Einflussnahme auf die programmeigene Automatik steht die Steuerung über Zuggattungen im Vordergrund. Wenn die zu steuernde Anlage in Weichenstraßenbereichen nicht zu komplex ist und auf einen automatisch gesteuerten Dreh- und Schiebebühnenbetrieb verzichtet werden kann, ist die Software empfehlenswert.

 Einzelne Punkte sind in einer tabellarischen Übersicht, in der die drei Programme gegenübergestellt werden, am Ende dieses Beitrags aufgeführt

 

Das dritte Programm:

RailRoad & Co TRAINCONTROLLER ® Version 5.8C1 (Demoversion)

 Homepage: http://www.freiwald.com/seiten/index.html dort möge sich jeder selbst informieren, da hier im weiteren Verlauf natürlich keine Programmbeschreibung erfolgt.

 

Ich möchte es gleich vorwegnehmen: das Programm lässt kaum Wünsche offen. Einziger Wermutstropfen, das Programm verfügt über keine vollwertige Simulation. Bei einer Simulation muss der Anwender Kontaktmelder manuell per Mausklick ausführen, die sonst von einer real fahrenden Lok ausgelöst werden würden.

Aber sonst! Ich möchte im Folgenden nur einige bestechende Punkte herausgreifen:

-          In der obersten Menüleiste findet man alles so wie man es von Windowsprogrammen gewohnt ist: neu, öffnen, speichern, speichern unter, …., Drucker einrichte, aktuelles Fenster drucken, Druckauftrag mit Seitenvorschau, Bearbeiten, Ansicht, usw.

-          Die von jedem Windowsprogramm bekannten Tastaturfunktionen werde auch vom Traincontroller befolgt: Kopieren = Strg + C, Ausschneiden = Strg + X, Einfügen = Strg + V, Entf. usw. Kopiertes lässt sich sogar in andere Anwendungen einfügen: (z. B. zu Dokumentationszwecken)

-          Mit einem einzigen Klick wird zwischen Anlagenbetrieb und Editiermodus umgeschaltet; das Gleisbildfenster bleibt dasselbe. Dabei stehen Fenster zur Verfügung, die über Ablauf und Einstellungen sofort informieren (Abb. 1).

-          Geradezu genial ist Explorer vom Traincontroller. Er ist dem Windows-Explorer nachempfunden mit dem jeder Windowsanwender vertraut ist. Mittels übersichtlicher Ordnerstruktur findet man hier seine Eingaben und Einstellungen vor und kann auch gezielt Änderungen vornehmen (Abb. 2)

 

Abb. 1                                                                                                           Abb. 2 Explorer vom Traincontroller

-          Hervorragende Dokumentation seiner Arbeit erhält man durch die vielfältigen Druckfunktionen, die das Programm bereitstellt (Abb. 3). Es muss nicht alles manuell aufgeschrieben werden, „wie war doch damals in Block 15 die Einstellung für……?“

 

Abb. 3

 -          Dokumentation, Handbuch und Online-Hilfe: nicht nur das „Wie“ sondern auch das „Warum“ wird nachvollziehbar dargestellt. So werden z. B. nicht nur die Funktionen des Programms erklärt, sondern auch grundsätzliche Funktionsweisen von Kontaktmeldern. So der Unterschied von Moment- und Dauerkontakten zur Gleisbesetztmeldung, und dann die Umsetzung im Programm. Auch enthält das Programm ein Beispielgleisbildstellwerk in 6 Schritten.

Ein paar Worte zum Eingabeaufwand des Anwenders:

Dies lässt sich am besten in einem Satz beantworten, „so wenig wie nötig, und so viel man an Komplexität realisiert haben möchte“. Will heißen, je mehr man möchte, desto mehr Eingaben sind erforderlich. Dies mag bei einem Einsteiger vorab den Eindruck erwecken, man habe viel „Programmieraufwand“. Hat man sich aber erst einmal mit der grundlegenden „Philosophie“ des Programms vertraut gemacht, wird man feststellen, dass alles stets nach dem gleichen Schema zu realisieren ist. Jedes Element des Programms arbeitet nach dem Prinzip:

Wie gesagt, es soll hier nicht die Bedienung des Programms beschrieben werden; um aber eine Besonderheit des Programms herauszustellen, muss doch ein wenig darauf eingegangen werden. Das Programm folgt nämlich einer glasklaren Logik von „und“, „oder“, „nicht“, „wenn – dann“ Verknüpfungen. Sofern sich der Anwender mit dieser Logik nicht zuvor vertraut gemacht hat, wird er das Programm als schwer bedienbar empfinden. Andererseits, einmal begriffen, geht dann alles nach dem gleichen Schema spielend einfach. Beispiel:

Allgemeines  :Name, Farbe, usw.

Auslöser        :(Block 1 besetzt und Signal 1 halt) oder (Block 2 besetzt und Signal 2 halt)

Bedingung     :Weichenstraße 3 nicht belegt und Weichenstraße 4 nicht belegt

Operation      :stelle Weichenstraße 3 und Weichenstraße 4 und Block 3 Abfahrt

Memory          :Zeitgeber starten, wenn Melder eingeschaltet wird, Zeit 5 Sekunden

Keine Sorge, obiges lässt sich bequem aus Vorgabefenstern (sogar noch durch entsprechende Auswahlkriterien alles oder eingeschränkt auf ….) auswählen:

Damit lassen sich bei Bedarf noch so ausgefallene und komplexe Wünsche realisieren! Mann muss nicht, man kann! Viele Möglichkeiten verfügbar zu haben bedeutet eben zwangsläufig viele Eingaben. Den Entwicklern des Programms ist es aber gelungen dies konsequent logisch zu gestalten und so Überschaubarkeit zu erhalten.

Fazit:

Ein rundum gelungenes Programm mit dem sich wohl jede individuelle Steuerung realisieren lässt. Schade nur, dass die Simulation nicht auch vollkommen automatisch ablaufen kann. Für eine zukünftige Version steht erfreulicher Weise eine solche automatisch ablaufende Simulation bereits auf der Liste möglicher Erweiterungen!

Einzelne Punkte sind in einer tabellarischen Übersicht, in der die drei Programme gegenübergestellt werden, am Ende dieses Beitrags aufgeführt

____________________________________________________________________________________________________________________________________

Zusammenfassung / Vergleich

Die Farben dienen zur Platzbewertung 1, 2 und 3

PROGRAMM

WinDigipet Pro X

RAILWARE

RailRoad&Co

subjektive
Bewertung
Stand: 01.05.2008

         

           

            

Demo Programm

in der Simulation voll testbar

in der Simulation voll testbar

in der Simulation testbar

Internet Foren

ohne Lizenz anmeldbar

nur mit  Lizenz anmeldbar

ohne Lizenz anmeldbar

Handbuch Dokumentation

deutlich verbesserungswürdig

für Grundlagen ausreichend

gut

Handbuch pdf-Download

ja

nein, Buch kaufen

ja

Gleisbeispiel Beschreibung / Datei

Beschreibung ja / Datei nein

Beschreibung ja / Datei nein

Beschreibung und 6 stufige Dateien TOP

Programmoberfläche

etwas unübersichtlich

sehr gut

sehr gut

Benutzeroberfläche

mangelhaft

sehr gut

sehr gut

Bedienbarkeit

zu komplex, zu viele Einzelmodule

sehr gut

sehr gut

Speichern / Sichern

bedienungsunsicher

nicht nach Windowskonvention

volle Windowskonvention

Ordnerstruktur

mangelhaft

befriedigend

vorbildlich (konform zu Windows-Explorer)

Arbeiten mit  2 Bildschirmen

Gleisplan nicht über 2 Schirme verteilbar

Gleisplan über 2 Schirme verteilbar

Gleisplan über 2 Schirme verteilbar; Fenster

Gleisbild Bildschirmgröße

nur 4 Zoombereiche

unbegrenzte Zeichenfläche

unbegrenzte Zeichenfläche

Gleisbild Bildschirmanzeige

Ausleuchtung mäßig leserlich

sehr gut

Ausleuchtung individuell anpassbar

Gleisbild Symbole

sehr vielfältig

auf das Wesentliche beschränkt

sehr gut in Darstellungsmöglichkeiten

Gleisbild erstellen

umständlich und mühselig

zügig möglich

sehr gut

Gleisbild Drehscheibe / Schiebebühne

volle Unterstützung

bedingt, keine richtige Unterstützung

volle Automatikeinbindung (auch analog)

Gleisbild Anpassung u. Bilder

mittlere Gestaltungsmöglichkeiten

spartanisch

vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten

Simulation (ohne Anlagenanbindung)

ja, jedoch mit etwas Aufwand

ja, funktioniert auf Knopfdruck

bedingt, nur durch manuelles Fortschalten  *)

Digitalsysteme (Unterstützung u. Anzahl)

sehr gut

sehr gut

sehr gut

Steuerung: Belegtmelder

umständlich, große Anzahl erforderlich

übersichtlich, geringe Anzahl erforderlich

alles möglich, daher u.U. mehr Eingaben

Steuerung: Programmmöglichkeiten

fast alles möglich

Automatik zu wenig beeinflußbar

sehr gut (Automatik beeinflußbar)

Steuerung: Programmbedienbarkeit

aufwendig

sehr gute Struktur

sehr gut (Windowskonformer "Explorer")

Steuerung: Eingabeaufwand
.
Verhältnis: Eingabe zu Leistung

▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓
Bewertung siehe Textteil
▓▓▓▓▓▓

▓▓▓▓▓
Bewertung siehe Textteil
▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓

▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓
Bewertung siehe Textteil
▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓▓

Anlagendokumentation durch Programm

mittelmäßig, über viele Fenster

übersichtlich auf dem Bildschirm

vorbildlich, mit allen Druckoptionen

Programm-Verarbeitungsgeschwindigkeit

war ohne Anlage nicht bewertbar

war ohne Anlage nicht bewertbar

war ohne Anlage nicht bewertbar

Sound

über Melder aufrufbar

über Melder aufrufbar

4D-Sound (Zusatzprogramm)

Preis €

289.--

421.--

289,--

  (*) Für eine zukünftige Version steht eine solche automatisch ablaufende Simulation bereits auf der Liste möglicher Erweiterungen

Steuerung: "Eingabeaufwand" und „Steuerungsleistung“:

(Textteil zur obigen Tabelle) ein nicht ganz einfach zu bewertender Sachzusammenhang.

Damit ist gemeint wie aufwendig es für den Anwender ist seine Anlage über die Software steuerbar zu machen. Die nachfolgende Gegenüberstellung bewertet nicht den absoluten Aufwand, sondern den relativen Aufwand an erforderlichen Eingaben im Verhältnis zur erzielten Steuerungsleistung im Vergleich der drei erprobten Programme zueinander. Steigen die Wünsche des Anwenders hin zu komplexeren Steuerungswünschen, so kann unter Umständen ein Programm, welches anfänglich weniger Eingaben erforderte, spätere Wünsche sehr schnell einengen, oder dann auch hier sehr viel mehr Eingaben erforderlich machen. So ist es besser das Verhältnis Eingabeaufwand zur erbrachten Steuerungsleistung zu betrachten (wie man zum Beispiel bei Konsumartikeln vom Preis-/Leistungsverhältnis spricht).

 Meine Empfehlung: lieber zu Beginn etwas mehr Eingabeaufwand, um dann später über eine höhere Flexibilität zu verfügen.

< Je weniger Eingaben desto besser ist zu kurz gedacht! >

Im Einzelnen:

WIN-DIGIPET ®

           

umständlich durch viele Eingaben über viele Fenster verteilt. Gleisbildfenster ist im Editiermodus ein anderes; man muss zwischen den Fenstern wechseln. Viele verschiedene Editoren. Extrem viele Rückmeldeadressen, welche an den Gleisen kaum lesbar sind. Man muss also bereits zu Beginn viele Eingaben tätigen, bekommt dann aber auch entsprechende Leistungen; das Verhältnis Eingabeaufwand zu Steuerungsleistung fällt dann aber leider relativ gering aus.

Daher meine Gesamtbewertung zu diesem Punkt: 3

 

RAILWARE ®

Minimale Eingaben erforderlich, um sehr schnell einen automatischen Zugverkehr auf einer Anlage zu realisieren. Dadurch werden individuelle Wünsche des Anwenders unter Umständen etwas zu stark eingeschränkt, beziehungsweise steigt der Steuerungsaufwand bei komplexeren Wünschen entsprechend stark an. Der Eingabeaufwand ist anfänglich gering und bleibt auch so, wenn man keine komplexen Steuerungswünsche hat. Solche Steuerungswünsche können z. B. sehr schnell bei umfangreichen Weichenfeldern auftreten. Dies lässt sich dann (folgt man konsequent den Konventionen „intelligenter Gleise“ von RAILWARE) nur durch Einfügen der so genannten „Zuganzeiger“ realisieren, was zur Folge hat, dass das Weichenfeld sehr zerrissen wird und sehr viel mehr Platz auf dem Bildschirm benötigt. Auch steigt jetzt natürlich der Eingabeaufwand (bei jedem zusätzlichen Zuganzeiger) beziehungsweise durch den Zwang so genannte Hilfsautomatiken verwenden zu müssen.

Daher meine Gesamtbewertung zu diesem Punkt: 2

 

RailRoad & Co ®

Mittlerer Eingabeaufwand, um einen automatischen Zugverkehr auf einer Anlage zu realisieren. Dafür wird man aber mehr als entschädigt: anwenderspezifische „und – oder – nicht – wenn, dann –Verknüpfungen stehen für komplexe Steuerungswünsche bei Bedarf zur Verfügung; individuelle Anpassungen nicht nur in Steuerungsabläufen, sondern auch in Farben der Gleisausleuchtungen, einfügen von Bildern, bis zum 4D-Sound. Das Programm verfügt auch über die Funktion Zug-Gruppen zu bilden und diese für Steuerungswünsche zu nutzen (was man auch als „intelligente Gleise“ bezeichnen könnte). Der Benutzer hat es in der Hand ob er mit nur einem Melder pro Block auskommen möchte oder mehrere verwenden möchte. Es hängt also von den Wünschen des Anwenders ab ob er wenige Eingaben benötigt, wenn im der Automatismus des Programms in seinen Grundzügen genügt, oder ob er mit entsprechend vielen dazu erforderlichen Eingaben den Automatismus selbst gestalten will. So können z. B. manuell erzeugte Weichenstraßen mit einem Klick in die Automatik übernommen werden.

Daher meine Gesamtbewertung zu diesem Punkt: 1

 

 Schlussbemerkung:

Grundsätzlich genügen alle 3 Programme den Steuerungsaufgaben einer Modellbahnanlage. Bezüglich Bedienerfreundlichkeit und individuellen Steuerungsmöglichkeiten zeigen sich hingegen Unterschiede, welche ich versucht habe herauszustellen. Mit Sicherheit werden Andere andere Argumente finden. Das muss und soll ihnen auch belassen bleiben. Mit meinem Vergleich dreier Programme soll kein absolutes Urteil abgegeben werden, vielmehr möchte ich Anwender sensibilisieren nicht ausschließlich auf die Features eines Programms zu achten, sondern auch darauf, dass sie damit arbeiten müssen, wenn sie es denn erwerben.

 zurück zur Übersicht