Gleisplanentwicklung (alle Gleispläne von Hans-Joachim Becker)

Schritt für Schritt soll hier an Hand kleiner Beispiele ein Gleisplan entwickelt werden. Dabei werden Vor- und Nachteile kurz beschrieben. Wer mag kann sich  einzelne Gleispläne herunterladen (ab WinTrack Version 6.1) [ hier alle 10 Gleispläne ab Version 6.0 Download ] , um sie dann nach eigenen Vorstellungen für seine Bedürfnisse anzupassen. Wir entwickeln einen Gleisplan aus einem ganz simplen Gleisoval heraus. Dabei haben alle Gleisbilder den selben Platzbedarf:

Kreis 01 (Download)

Ein langweiliges Gleisoval mit 3 Signalen, also 3 Blockstrecken auf denen sich maximal 2 Züge befinden können.

Kreis 02 (Download)

Wir fügen ein Ausweichgleis ein. Nun können wir bereits maximal 3 Züge fahren lassen. Die Weichen des Ausweichgleises sind aber nicht sehr geschickt gewählt: sie verursachen Gegenbögen und verkürzen den verfügbaren Gleisbereich im Bahnhof.

Kreis 03 (Download)

Wir positionieren die Weichen anders. Jetzt durchfahren die Züge die Weichen ohne Gegenbögen und die Gleislänge innerhalb der Ausweichstelle (Bahnhofsbereich) ist wesentlich größer bei gleichem Platzbedarf der Anlage.

Kreis 04 (Download)

Jetzt möchten wir eine 2 gleisige Hauptstrecke (Gegenverkehr) realisieren. Wir beginnen wieder mit einem einfachen, langweiligen Gleisoval. Zwei mal drei Blockstellen ermöglichen das gleichzeitige Fahren von zwei mal zwei Zügen.

Kreis 05 (Download)

Um den Zugbetrieb interessanter zu gestalten, möchten wir jetzt Züge vom äußeren Parallelkreis auch in den innen Parallelkreis fahren lassen können, und umgekehrt. Dazu bauen wir zwei Kehren ein. Leider mit vielen Nachteilen (rot markiert): an vielen Stellen wird der Gegenverkehr gekreuzt und damit behindert; viele Signale sind erforderlich, um die Strecken abzusichern und diese Streckenabschnitte sind zudem noch viel zu kurz.

Kreis 06 (Download)

Eine deutliche Verbesserung erzielen wir bereits durch Einführung einer Brücke in eine der Kehren. 4 verkürzte Streckenabschnitte und eine Kreuzung entfallen. Es verbleiben nur noch 2 Stellen an denen der Gegenverkehr behindert wird. Unschön ist auch, dass die Abzweigungen in die Kehren vor der Bahnhofseinfahrt liegen und nicht danach.

Kreis 07 (Download)

Wir verlegen die Abzweigungen der Kehren zur Bahnhofsausfahrt hin und entfernen zugleich damit die Kreuzungen mit dem Gegenverkehr, dieser kann jetzt ungehindert fließen. Zur besseren Übersichtlichkeit sind die Gleise farbig dargestellt: äußerer Parallelkreis blau, innerer cyan. Kehre außen nach innen magenta und innen nach außen grün.

Kreis 08 (Download)

Jetzt können wir schon landschaftlich gestalterisch eingreifen. Wir legen Steigungen und Tunnels fest.

Kreis 09 (Download)

Als nächstes wird das Gelände mittels Freihandlinien, denen man Höhen zuweist, weiter modelliert.

Auch wird der Bahnhof durch je ein Ausweichgleis erweitert und Weichen platzsparend in den Krümmungsbereich verlegt. Besonders zu beachten: egal aus welcher Richtung, jedes Gleis ist erreichbar, und auf allen 4 Bahnhofsgleisen können Züge gleichzeitig ein- bzw. ausfahren! Man beachte die Weichenstraßen! (eine Weiche links dient nur dem Rangierbetrieb).

Kreis 10 (Download)

Wir erweitern den Bahnhofsbereich noch durch einige Abstellgleise (grau) und bestücken die Gleise  mit Rollmaterial.

Anmerkung: Die Landschaftsgestaltung ist nur ansatzweise ausgeführt, denn hier sollte nur eine Gleisplanentwicklung gezeigt werden.

Einen kleinen Schönheitsfehler hat unser Kreis noch: es ist ein Kreis! In der Realität wird ein Zug einen Bahnhof nicht östlich verlassen und dann nach einiger Zeit den Bahnhof westlich wieder erreichen. Bei den Kehren ist dies Problem an sich bereits beseitigt. Verbleiben also noch innerer und äußerer Parallelkreis. Aber auch diese Kreise (blau und cyan) kann man ähnlich den Kehren gestalten, sodass Züge immer wieder aus der Richtung zum Bahnhof zurückkehren in der sie ihn auch verlassen haben. Und damit viel Spaß beim Ändern vom Kreis zur Anlage!

Eine kleine Anmerkung noch zum Schluss. Es gibt prinzipiell zwei Ansätze Gleispläne zu entwickeln:

Der eine ist der, gleich von Anfang an eine möglichst realitätsnahe Anlage zu erstellen; Bahnhof, Betriebswerk, usw. Da man aber zumeist eine maßstäbliche Umsetzung des Originals aus beschränkten Platzgründen nicht realisieren kann, stößt man sehr schnell auf die Probleme wie der Kreis zu schließen ist und noch ein interessanter Fahrbetrieb möglich ist.

Der andere Ansatz - der in den obigen Beispielen gemacht wurde - geht vom aller einfachsten aus und verfolgt erst einmal das Ziel einen interessanten Fahrbetrieb auf vorgegeben Platzbedarf zu realisieren ( zweigleisige Hauptstreck, Kehren als eingleisige Nebenbahnen, etc.). So bleibt die Sache erst einmal überschaubar. Nach und nach lassen sich daraus immer komplexere Gleisanlagen entwickeln, so wie sich auch das große Vorbild entwickelt hat! Die "etwas" größere Anlage, welche unter 3D-Anlagenbilder zu sehen ist, wurde exakt aus diesen hier dargestellten Grundgleisplänen heraus entwickelt.

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