WinTrack TIPPs

Mit dem Planungsprogramm WinTrack lässt sich (fast) alles konstruieren. "fast alles"? Auf dieser Seite sollen einige Tricks gezeigt werden, mit den über die in WinTrack verfügbaren Funktionen noch detaillierter geplant werden kann.

TIPP 1: Stützmauern

Grundsätzliches:

WinTrack formt das Gelände in der 3D-Ansicht weitgehenst automatisch. Mittels Hilfslinien, welchen man eine Höhe zuweist, können Höhenlinien erzeugt werden, wodurch das Gelände nach eigenen Wünschen in gewissen Grenzen geformt werden kann. Die "Grenzen" sind durch programmtechnische Vorgaben gegeben: ist der Abstand A zwischen zwei Höhenlinien  relativ groß im Verhältnis zur Höhendifferenz H der beiden Höhenlinien, so wird WinTrack das Gelände hier flach verlaufen lassen. Verändert man diese Verhältnis A zu H, verringert man den Abstand A, und/oder vergrößert man die Höhendifferenz H, so wird das Gelände natürlich steiler verlaufen; WinTrack wird dann automatisch Felsen in der 3D-Ansicht einfügen. Rückt man die beiden Höhenlinien noch enger zusammen (A sehr klein im Verhältnis zu H), so wird WinTrack schließlich automatisch eine Mauer in der 3D-Ansicht erzeugen. Diese Mauer wird aber niemals senkrecht dargestellt werden können! Dies kann man sich rein bildlich klar machen: senkrecht würde bedeuten, auf ein und derselben Verlaufslinie müssten sich zwei Höhenlinien befinden, eine für "unten" und eine für "oben". Das geht natürlich nicht, denn für welche Höhenlinie sollte sich das Programm dann entscheiden? [Mathematisch ausgedrückt, einen Abstand Null macht keinen Sinn und senkrecht würde eine Steigung von 90 Grad bedeuten, der Tangens von 90 Grad ist aber unendlich, also eine "unendliche Steigung"!]

Umsetzung:

Mit einem Trick kann man aber WinTrack veranlassen senkrechte Stützmauern in der 3D-Ansicht zu erzeugen. Dies soll an Hand eines kleinen Gleisbildes gezeigt werden. Wir wählen zwei Gleisstrecken, eine mit Höhe Null und eine zweite mit Höhe 100. Weiterhin benötigen wir eine Freihandlinie, welche wir knapp außerhalb und parallel zum Gleis mit Höhe 100 verlaufen lassen, siehe folgende Abbildung:

Die Positionierung der Höhenlinie (Hilfslinie mit Höhe 0) ist äußerst wichtig, da sonst in der 3D-Ansicht unter Umständen keine Mauer erzeugt wird, sondern unerwünscht eine Böschung!

Anschließend weisen wir ihr eine Höhe Null zu. Und nun kommt der Trick: wir verwenden die Funktion "Bahnsteig..." (Menüleiste "Einfügen") und erzeugen damit eine Linie entlang der Außenkante des Gleises mit der Höhe 100. In die Registrierkarte wird eingetragen: maximale Bahnsteigbreite =10, dann besitzt die Stützmauer eine Stärke von 10 mm; Abstand Gleismitte zu Bahnsteigkante 15 mm (gilt für H0, ist halbe Trassenbreite), damit liegt die Stützmauer hart an der Außenseite der Trasse; Höhe über Schienenoberkante 100, damit erhält die Stützmauer eine Höhe von 100 ("Bahnsteig" 1) Weiterhin kann noch eine Ebene hinzugefügt werden, ebenfalls mit der Funktion "Bahnsteig". Hierbei wird die "Bahnsteiglinie" längs des unteren Gleises verlegt, als maximale Beinsteigbreite wählt man den Abstand beider Gleise, und als Höhe den kleinsten Wert von 1 mm ("Bahnsteig" 2). Das Ergebnis sieht dann so aus:

Hinweis: in obigen Abbildungen sieht man, dass die Stützmauer und die Ebene auch Rundungen folgen können. Dabei ist aber darauf zu achten, dass 45° Bögen nicht überschritten werden, sonst sind die Berechnungen von WinTrack nicht mehr korrekt! Wenn man den Bogen weiter verlaufen lassen möchte, ist der weitere Bogen separat anzusetzen (90° = 45° + 45°).

Mit dieser Methode lassen sich vielfältige Varianten auf einfache Weise erzeugen:

Anmerkung: werden Stützmauern in Steigungsbereichen benötigt, ist das Verfahren im Prinzip das Gleiche, nur teilt man hier die Stützmauer in mehrere Teilmauern auf. Je feiner die Aufteilung, desto exakter die 3D-Darstellung. Die erforderlichen Höhen entnimmt man dem 3D-Profil des Steigungsgleises. Reale Bahnsteige lassen sich in WinTrack auch an Gleisen im Steigungsbereich erzeugen; bei zweckentfremdeter Bahnsteigs-Funktion für Stützmauern funktioniert dies nicht ohne weiteres.

TIPP 2: Arkaden
 

Wie stellt man so etwas in WinTrack dar?
Alle dazu erforderlichen Werkzeuge und 3D-Symbole (Ergänzungs-CDs) stellt WinTrack bereit.
Selbst erzeugen (Konstruieren) muss man lediglich eine Platte mit dem im Programm enthaltenen 3D-Editor (TEdit3D), was aber für eine Platte äußerst einfach ist.
Nachfolgend eine detaillierte Beschreibung wie man zu der oben dargestellten Ansicht kommt.
Die einzelnen WinTrack-Dateien, sowie die konstruierten 3D-Platten, als auch die für dieses Beispiel erforderlichen Arkaden (wer nicht über entsprechende Ergänzungs-CDs verfügt), sind in der Datei Arkaden_Konstruktion enthalten.

1. Eine Plattenebene

 wir benötigen ein Brettchen (wie beim realen Modellbau) und erstellen mittels TEdit3D eine „Plattenebene_1“:

//Plattenebene_1
//Bearbeitungsstand: 19.03.09
//Modellumsetzung und ©: Hans-Joachim Becker
faktor 8,1
verschieben 0,0,0
anfasser2d 0,-10
//2d 2D-Konstruktion für 2D-Gleisplan
color 0.00,1.00,0.00 // Farbe Grün
rechteck2d 0,0, 1440,360, 1 // Brett 1440x360mm
//3d 3D-Konstruktion für 3D-Ansicht
color 0.00,1.00,0.00

texture 21,1,0,0 // stellt eine Wiese dar
box 0,0,0, 1440,360,5 // Brett 1440x360mm, 5mm stark
texture 0
// Textur ausschalten

Ein solches Brettchen mit grüner Grasnarbe kann zur Darstellung einer Landschaftsebene Verwendung finden.

 und/oder ein Brettchen „Plattenebene_2“:

//Plattenebene_2
//Bearbeitungsstand: 25.02.12
//Modellumsetzung und ©: Hans-Joachim Becker
faktor 8,1
verschieben 0,0,0
anfasser2d 0,-10
//2d
color 0.50,0.50,0.50 // Farbe Grau
rechteck2d 0,0, 1440,360, 1
//3d
color 0.00,1.00,0.00
texture 9,1,0,0 // Schotter
box 0,0,0, 1440,360,5

texture 0

Ein solches Brettchen mit grauem Schotter kann zur Darstellung bei Gleisbettungen Verwendung finden.

 Selbstverständlich können Brettchen beliebiger Abmessungen erstellt werden. Auch kompliziertere Formen sind mit etwas mehr Aufwand möglich.
Die selbst erstellten 3D-Modelle sind Installationsverzeichnis von WinTrack im Ordner models2 zu speichern und im Programm als eigene Modelle zu importieren.
Anmerkung:
Beispiele zu TEdit3D siehe unter D-Modellkonstruktion

 2. Arkaden

Hier kann man entsprechende 3D-Modelle von WinTrack verwenden (Ergänzungs-CDs von Vorteil), oder auch mittels 3D-Editor selbst Modelle erstellen. Wir verwenden für unser Beispiel:

F 222585B Viaduktbrücke L=200mm
mit Texture:
Texturenaturstein01.bmp

Brücke als Arkade

Arkade.te3
mit Texturen:
Texturenaturstein01.bmp
texturestreifen01.bmp
TextureBruchsteinmauer7.bmp

F170838.te3
mit Texturen:
Texturenaturstein01.bmp
texturestreifen01.bmp
TextureBruchsteinmauer7.bmp

Anmerkung:
Die Textur-Dateien müssen sich im selben Ordner befinden indem sich auch die zugehörige te3-Datei befindet!

3. Beispiel-Konstruktion Arkaden

 Datei: Arkaden_1.tra

Wir erstellen 2 parallel verlaufende Gleise im Abstand von ca. 380 mm

 Datei: Arkaden_2.tra

Wir fügen unsere selbst erstellte Platte „Platteneben_1.te3“ zwischen die beiden Gleise ein und positionieren sie hart am unteren Gleis.

Datei: Arkaden_3.tra

Wir weisen dem oberen Gleis die Höhe 100mm zu.
Dann fügen wir hart unterhalb des oberen Gleises eine horizontale Freihandlinie mit Höhe Null ein.
Danach erstellen wir eine senkrechte Mauer mit dem Trick „Bahnsteig“ und positionieren diesen unterhalb der Freihandlinie

 Datei: Arkaden_4.tra

Wir fügen 2 Viaduktbrücken als Arkaden ein

 Datei: Arkaden_5.tra

Wir können nun Gleise mit Höhe 100mm als Brücken(!) auf unsere Platte verlegen.
Die mittels Bahnsteig erzeugte Mauer versetzen wir passend unseren Wünschen.

 

Datei: Arkaden_6.tra

Wir vervollständigen Gleise und ersetzen unsere grüne Platte durch eine Platte mit Gleisschotter:

 Datei: Arkaden_7.tra

Wir ersetzen die Brücken durch in WinTrack verfügbare Arkaden, eine weitere Platte und schmücken unsere Szene weiter aus:

 Datei: Arkaden_8.tra

Weitere kleinere Ausarbeitungen:
2.Platte verschoben, Prellbock, etc.

 Datei: Arkaden_9.tra

Noch ein Ausweichgleis wird hinzugefügt:

Ein kleines Anschauungsvideo kann hier betrachtet werden: Arkaden

.

TIPP 3: Bahnsteige im "Untergrund" (Schattenbahnhof)

Das Prinzip, also die Vorgehensweise aus obigen Tipp 2 lässt sich auch auf andere Probleme anwenden. In der Wintrackversion 13 wurde die Funktion zur Erzeugung von Bahnsteigen erweitert (Einfügen | Bahn-/Bürgersteig...); leider ist es bei diesen selbst erzeugbaren Bahnsteigen (und Bürgersteigen) nicht möglich ihnen ein Höhe zuzuweisen. Auch Zuweisung als "Tunnel" hilft hier nicht weiter, um selbst erzeugte Bahnsteige (bzw. Bürgersteige) in den Untergrund zu verbannen. Mit einem Trick, ähnlich des Tipps 2, gelingt dies dennoch! Dies soll nun gezeigt und an einem kleinen Gleisplan demonstriert werden:

3 Gleise befinden sich oben (sichtbar, Höhe 0), Zeichenebenen 10,11, und 12 [grau]
1 Gleis ist eine Tunnelstrecke (nicht sichtbar, Höhe -120), Zeichenebene 5      [gelb]
Der selbst erzeugte Bahnsteig befindet sich in Zeichenebene 6                         [orange]
Eine "Plattenabdeckung" (selbst erzeugtes 3D-Objekt) ist in Zeichenebene 9   [grün]
Erforderliche 3D-Höhenlinien befinden sich in Zeichenebene 3                        [rot]

Zu beachten ist die Reihenfolge der Zeichenebenen mit ihren Objektinhalten: so gewählt, damit im 2D-Gleisplan Sichtbares auch zu Oberst dargestellt wird!

Um die gewünschte 3D-Ansicht zu erhalten, sind ein paar Besonderheiten (Tricks) zu beachten, die nachfolgend beschrieben werden.
Obige Abbildung zeigt den Gleisplan. Drei Gleise (1,2,3) sichtbar mit Höhe 0. Unterhalb des Gleises 2 befindet sich das Schattenbahnhofsgleis mit der Höhe -120 (negativ!) , welches nur im Abschnitt zwischen A und B nicht als Tunnelstrecke markiert ist, um in diesen Bereich ein Bahnsteig erzeugen zu können. Die an den Enden befindlichen Tunnelportale wurden nur eingefügt, um bei einer Simulationsfahrt eine korrektere Darstellung bei einer Fahrt in den unterirdischen Bahnhof zu erhalten. Bis hier würde bei einer 3D-Darstellung im Bereich zwischen A und B lediglich ein unschönes Loch entstehen. Um dies zu vermeiden benötigen wir zur Abdeckung wieder eine Platte. Wir verwenden dazu wieder unser selbst erstelltes Objekt „Platteneben_1.te3“ (siehe TIPP3 weiter oben) und positionieren es zur Abdeckung über den gewünschten Bereich (siehe Abb. oben, grün hinterlegt). Damit (insbesondere bei einer simulierten Tunnelfahrt) die Wände im Bereich des Schattenbahnhofs möglichst senkrecht dargestellt werden, fügen wir noch 4 Freihandlinien mit Höhenangabe -120 ein; in der Abb. rotes Rechteck. Fertig.
Das Ergebnis in der 3D-Ansicht:
Wie kommt man auf auf die Idee ein Problem auf diese Weise zu lösen?
TIPP: man überlegt genauso, wie man bei einem Aufbau einer realen Anlage vorgehen würde:
- im Bereich eines unterirdischen Bahnhofs ein "Loch"
- Bahnsteig einbauen
- Seitenwende (=Freihandlinie mit Höhenangabe)
- Tunnelportale in den Ein- Ausfahrtsbereichen des unterirdischen Bahnhofs
- Abdeckplatte drauf (=„Platteneben_1.te3“) => Loch zu
******
es gibt (fast) Nichts, was mit WinTrack nicht machbar ist ******
Zur Demonstration einer Tunnelfahrt-Simulation noch ein kleines
Video
und zum Download den
Test-Gleisplan
WinTrack Version 13

 

TIPP 4: Höhenbestimmung von Objekten, die von WinTrack durch automatische Geländeerzeugung positioniert wurden

In WinTrack wird das Gelände in der 3D-Ansicht i. A. automatisch modelliert (sofern man nicht Mittels Freihandlinien und Höhenzuweisung manuell eingreift). Zur automatischen Höhenmodellierung zieht WinTrack Gleis- und Straßenelemente heran, welche eine Höhenzuordnung besitzen, bzw. zugewiesen werden können. Andere Objekte, wie beispielsweise Gebäude, werden dann in der 3D-Ansicht automatisch auf Geländehöhe positioniert. WinTrack bietet für Gleise und Straßen die Möglichkeit die jeweiligen Höhen dieser Objekte anzuzeigen, für andere Objekte (z. B. Gebäude) ist dies leider nicht gegeben. Wie man dennoch zu dieser Information gelangen kann, wird im Folgenden beschrieben.

Bestimmung der Höhe eines Hauses:

1. im 2D-Plan zeichnet man eine Spante ein. Und zwar so, dass die Spante "durch das Haus" verläuft und zwei Gleise schneidet.

2. Man fügt ein Gleisstück genau beim Haus ein, und zwar als Tunnel (!) mit Höhe Null (!).

Anmerkung: diese Hilfsobjekte (Spante, Gleisstück) kann man in einer "Hilfsebene" erstellen, welche man dann leicht im Programm ein- und ausblenden kann (sichtbar, nicht sichtbar).

3. Jetzt ruft man die 3D-Ansicht auf, schaltet auf Spantenansicht, und Klickt auf die gewünschte Spante (eventuell die Kameraposition entsprechend einstellen):

4. man erhält eine Ansicht, wie es beispielsweise unten stehende Abbildung zeigt:

In der Spantenansicht kann nun mit Hilfe der Gitterlinien und den darin angegebenen Gleishöhen die absolute Haushöhe ermittelt werden.

Weitere Hilfswerkzeuge zum Thema Höhenbestimmungen sie auch "3D-Modell-Werkzeuge"

 

Wenn sich weitere Tipps ergeben, werden sie hier eingestellt.

zurück zur Übersicht