4 Weichenstraßen Priorität ACHTUNG: Funktion "Block Bevorzugen" ab TC-Version 8 entfallen!

HINWEIS:

ich werde zur Thematik "Entfall von Funktionen" und "Updates" noch einige Überprüfungen durchführen und dann an dieser Stelle darüber berichten.

Vorbemerkungen

 In meiner Anlagenplanung (siehe HJB-Anlage | Anlagenbeschreibung) habe ich Ein- und Ausfahrten des Hauptbahnhofs folgender Maßen gestaltet:

1.                  nahezu jedes Gleis besitzt Ein- und Ausfahrmöglichkeiten aus und in alle Richtungen.

2.                  Dazu sind Weichen derart angeordnet, dass Weichenstraßen existieren, bei denen möglichst keine gegenläufigen Kurven vorkommen (schnell befahrbare Weichenstraßen).

3.                  Auf Grund der Anforderungen aus den Punkten (1.) und (2.) ergeben sich mehr Weichenstraßen, um zum Beispiel von A nach B zu fahren, als unbedingt erforderlich.

4.                  Unter diesen vielen Weichenstraßen sollen nun Bedingungen geschaffen werden, unter denen sie zu befahren sind.

5.                  Die Hauptbedingung lautet „wähle die Weichenstraße ohne Gegenkurven“, um von A nach B zu fahren.

6.                  Ist die Fahrt (5.) nicht möglich (weil diese Weichenstraße bereits durch eine andere Zugfahrt belegt ist), wähle die 2.-beste, 3.-beste Weichenstraße. Wähle aber nie die 4., 5. Weichenstraße.

Beispiel aus meiner Anlagenplanung HBf-West (rechter Teil):

Abb.1 WinTrack-Plan    Abb.2 TC-Stellwerk

Beachte: bewusst habe ich versucht im Stellwerk vom TC den Gleisverlauf dem der realen Anlage nachzuempfinden (nicht dem Vorbild gehorchend, aber anschaulicher)

Um die von mir gewünschten Fahrstraßen dem Leser noch besser zu verdeutlichen, habe ich die Hauptfahrstraßen hier grün, rot, und blau hinterlegt (hier keine Gegenkurven im Weichenverlauf!), sowie die Fahrtrichtungen mittels Pfeile gekennzeichnet.

 

 

Abb. 3 zeigt Haupt-Fahrstraßen-Wechsel 2-gleisiger Hauptstrecken durch gelbe Doppelpfeile.

 

Die Abbildungen 4 und 5 geben beispielhaft gleichzeitig stattfindende Ein- und Ausfahrten von Zügen wieder.

 

So ist ein interessanter und reger Zugverkehr im "Großbahnhof" möglich.

Abb.3

 

Abb.4 Abb.5

Wird im TC dieses Stellwerk ohne weitere Bedingungen erstellt und werden dann Zugfahrten durchgeführt, so wählt TC alle möglichen Weichenstraßen nach dem Zufallsprinzip, was kein Stellwerksbeamter tun würde! Wir wollen daher auf unserer Anlage auch keinen abwechslungsreichen Zugverkehr per Zufallsgenerator, sondern einen geordneten, vorbildgerechten Ablauf. Wir wünschen aber auch keine starre Vorgabe von Weichenstraßen; wenn beispielsweise eine ideale Weichenstraße durch Vorbelegung einer anderen Zugfahrt nicht möglich ist, soll die zweitbeste Weichenstraße gewählt werden. Dies wäre mittels Priorisierung von Weichenstraßen möglich. Leider bietet TC nicht die Möglichkeit direkter Eingabe von Prioritäten in den Weichenstraßen (was jedoch im Programm leicht realisierbar wäre, da TC automatisch alle Weichenstraßen erzeugt, und damit verfügbar hat); dies muss der Anwender mit relativ hohen Eingabeaufwand selber tätigen (je mehr Weichenstraßen existieren, desto komplexer der "Programmieraufwand"!).

Wie sind solche Steuerungen mit TrainController Gold zu realisieren?

Dies soll nachfolgend an einfachen Prinzip-Stellwerken beschrieben werden.

Möglichkeit 1 Bahnwärter und Blöcke ACHTUNG: Funktion "Block Bevorzugen" ab TC-Version 8 entfallen!

 Beispieldatei: W-StraRes-bevorzugt über Blocksteuerung.yrr (TC Gold, Version 7.0 E2)

 Vorteil: Leicht realisierbar

 Nachteil: Es sind Blöcke innerhalb der Weichenstraßen erforderlich. Da im Allgemeinen in/auf Weichenstraßen nicht gehalten wird, gehören hier streng genommen keine Blöcke hin. Außerdem „zerreißen“ Blöcke in Weichenstraßen das Erscheinungsbild der Weichenstraßen im Stellwerk und benötigen unnötig Platz!

 Wir gehen von folgendem Prinzip-Stellwerk-1 aus:

Abb.6

Uns interessiert hier nur der untere Teil (rote Ellipse):

-                     Einfahrt von Block 1 in die Bahnhofsblöcke 2, 3, und 4

Folgende Regeln sollen realisiert werden:

1.                  Fahre geradeaus in Block 3

2.                  Ist Block 3 belegt, fahre in Block 2 (beispielsweise weil am nächsten zum Bahnhofsgebäude)

3.                  Sind Blöcke 3 und 2 belegt, fahre in Block 4

(Wenn alle drei Blöcke belegt sind, muss ein Zug natürlich die Einfahrt erwarten).

 

Wir wählen dazu zwei Bahnwärter: „BW1“ und „BW2“.

Zwei weitere Bahnwärter, „BW1 aus“ und „BW2 aus“ dienen zum Ausschalten der Operationen, welchen von „BW1“ beziehungsweise „BW2“ gesetzt wurden.

Bahnwerter 1 (BW1)

Abb.7 Allgemein

BW1 wählt den Block 3 als bevorzugten Block, wenn er frei ist.

Abb.8 Auslöser

Auslöser ist der Einfahrtsblock in die Weichenstraße. Sowie also Block 1 reserviert ist, …

Abb.9 Bedingung

… und dies unter der Bedingung, dass Block 3 frei (nicht belegt) ist, …

Abb.10

Operation

…wird Block 3 als „bevorzugt“ gesetzt.Funktion in Vers.8 entfallen!

Abb.11

Bahnwerter 2 (BW2)

Abb.12 Allgemein

BW2 wählt den Block 2 als bevorzugten Block, wenn er frei ist und Block 3 belegt ist.

Abb.13 Auslöser

Auslöser ist der Einfahrtsblock in die Weichenstraße. Sowie also Block 1 reserviert ist, …

Abb.14 Bedingung

… und dies unter der Bedingung, dass Block 2 frei (nicht belegt) ist und Block 3 belegt st, …

Abb.15

Operation

…wird Block 2 als „bevorzugt“ gesetzt.Funktion in Vers.8 entfallen!

Abb.16

Für Block 4 sind keine Steuerungsmaßnahmen erforderlich, er wird immer automatisch genommen, wenn er frei ist und die Blöcke 2 und 3 belegt sind.

Bahnwerter 1 aus (BW1 aus)

Abb.17 Allgemein

Da ein als bevorzugter Block gewählter Block in der Software durch eine grüne Umrandung markiert wird, ist diese nach erfolgter Fahrt wieder auszuschalten, hier Block 3.

Abb.18 Auslöser

Auslöser ist der Einfahrtsblock in die Weichenstraße. Sowie also Block 1 nicht mehr reserviert ist (frei ist), …

Abb.19 Operation

…wird der Block 3 freigegeben (in diesem Fall nach rechts) und damit die Bevorzugung aufgegeben. Die grüne Umrandung verschwindet.

 

Eine Bedingung muss hier nicht eingetragen werden. Die Bedingung liegt bereits beim Auslöser vor: „Block 1 nicht reserviert“.

 

Bahnwerter 2 aus (BW2 aus)

Abb.20 Allgemein

Da ein als bevorzugter Block gewählter Block in der Software durch eine grüne Umrandung markiert wird, ist diese nach erfolgter Fahrt wieder auszuschalten, hier Block 2.

Abb.21 Auslöser

Auslöser ist der Einfahrtsblock in die Weichenstraße. Sowie also Block 1 nicht mehr reserviert ist (frei ist), …

Abb.22 Operation

…wird der Block 2 freigegeben (in diesem Fall nach rechts) und damit die Bevorzugung aufgegeben. Die grüne Umrandung verschwindet.

 

Eine Bedingung muss hier nicht eingetragen werden. Die Bedingung liegt bereits beim Auslöser vor: „Block 1 nicht reserviert“.

 

Anmerkung:

 Eine kleine Schwäche zeigt die oben dargestellte Weichenstraßenprogrammierung:

Abb.23

Lok 1 fährt wie erwartet in Block 3 ein.

Sie hält dort aber!

 

Abb.24

Nun fährt Lok 2 in Block 1.

Somit wird Block 2 bevorzugt geschaltet.

 

Abb.25

Lok 1 hält aber vor dem Bahnhofeinfahrtssignal!

(normaler Weise unüblich, da ja noch Blöcke frei sind).

 

Abb.26 Nun verlässt Lok 1 den Block 3
Abb.27

Block 2 wurde zuvor als bevorzugt geschaltet.

Obwohl nun Block 3 frei ist und eigentlich die Priorität 1 hat, wird nicht umpriorisiert!

 

Abb.28 Lok 2 fährt daher in Block 2 (und nicht, wie man erwarten könnte, in Block 3)!

Diese kleine Schwäche zeigt sich also nur, wenn die obige Schaltungslogik bei Blöcken in Bahnhofsgleisen anwendet. Wenn man die Schaltungslogik jedoch rein bei Weichenstraßen anwendet, tritt diese Schwäche nicht auf, da auf/in Weichenstraßen in der Regel nicht gehalten wird.

Möglichkeit 2 Bahnwärter und Weichenstraßen

Beisieldatei: W-StraRes-bevorzugt über Weichenstrassen.yrr (TC Gold, Version 7.0 E2)

Vorteil: keine Blöcke innerhalb komplexer Weichenstraßenformationen!

Nachteil: Die Bedingungen zur Steuerung sind relativ komplex. (Die Software könnte hier komfortablere Tools bereitstellen)

Wir gehen von folgendem Prinzip-Stellwerk-2 aus:

Abb.29    W-StraRes-bevorzugt über Weichenstrassen.yrr (Stellwerk komplexer gestaltet, damit per Simulation getestet werden kann)

Uns interessiert hier nur der untere Teil (rote Ellipse): Fahrten von Block 1 nach Block 2

Folgende Regeln sollen realisiert werden:

Priorität 1: Fahre geradeaus, wenn frei, egal ob andere Wege frei sind oder nicht.

Priorität 2: fahre oben, wenn frei und geradeaus belegt, egal ob der Weg unten frei ist oder nicht.

Priorität 3: fahre unten, wenn frei, und andere Wege belegt sind.

(Wenn alle drei Wege belegt sind, muss ein Zug natürlich die Durchfahrt erwarten).

Beachte: innerhalb der 3 Weichenstraßen befinden sich keine Blöcke!

Der obere Teil des Prinzip-Stellwerks dient lediglich dazu, Testfahrten (per Simulation) durchzuführen, um die gewünschten Abläufe zu überprüfen.

Wir wählen zunächst einen Bahnwärter: „BW1“.

Abb.30 Auslöser

Ausgelöst wird BW1, wenn der Block1 reserviert ist.

Ansonsten sind hier keine weiteren Eintragungen erforderlich.

 

In der Menüleiste wählen wir Fenster Neuer Fahrdienstleiter. Das Fenster wird geöffnet:

Abb.31

Einstellungen für Priorität 1: fahre geradeaus, wenn frei, egal ob andere Wege frei sind oder nicht.

Wir Klicken auf die gerade Verbindung und bekommen alle möglichen Verbindungswege (sprich, Weichenstraßen) angezeigt:

Abb.32

Nun wählen wir unsere gewünschte Weichenstraße zur Anzeige aus:

Abb.33

Anmerkung:

Im Fenster „Fahrdienstleiter“ (leider in der Software verwechselungsgefährlich mit „Stellwerk“ beschriftet!) kann links „Weichenstrassen“ gewählt werden. Dadurch werden alle im „Stellwerk“ verfügbaren Weichenstraßen aufgelistet; die Namen dort lauten standardmäßig „Block <=> Block Y“. Zur besseren Kennzeichnung wurden in obiger Abbildung bereits manuell treffendere Namen eingegeben, wie das geht, folgt gleich.

Das Fenster „Fahrdienstleiter“ sieht nun so aus:

Abb.34

Wir öffnen ein „Explorer-Fenster“:

 

 

 

 

 

Und wählen darin „Weichenstrassen“

Abb.35

Abb.36

Hier werden alle Weichenstraßen aufgelistet.

In der Registrierkarte „Allgemeines“ kann unter „Name“ eine trefferendere Bezeichnung für eine ausgewählte Weichenstraße eingeben werden. Dadurch findet man sich auch in Einträgen anderer Registrierkarten leichter zurecht!

Mit Hilfe beider Fenster, „Explorer“ und „Fahrdienstleiter“, lässt sich dann zügig arbeiten:

Abb.37

Im Fahrdienstleiter-Fenster gewünschte Weichenstraße markieren (wie weiter oben beschrieben).

Im Explorer diese Weichenstraße wählen und in der Registrierkarte „Allgemeines“ einen treffenderen Namen eingeben. Dieser wird dann auch im „Fahrdienstleiter-Fenster“ unter „Weichenstrassen“ angezeigt, und schon findet man sich leichter zurecht.

Nun wechseln wir im „Explorer-Fenster“ auf die Registrierkarte „Bedingung“.

Für die Weichenstraße „WStr.1 gerade BL1=>BL2“ tragen wir die Bedingung ein,

1. diese Weichenstraße ist zu wählen, wenn die Weichenstraße „WStr.2 oben BL1=>BL2“ „nicht aktiv“ ist!

Abb. 38

und

2. diese Weichenstraße ist zu wählen, wenn die Weichenstraße „WStr.3 unten BL1=>BL2“ „nicht aktiv“ ist!

Abb.39

Damit sind die Bedingungen gesetzt, dass stets die Weichenstraße „WStr.1 gerade BL1=>BL2“ zu wählen ist, auch dann wenn die Weichenstraßen „oben“ und „unten“ frei sind; Priorität 1.

 

Erklärung (warum es mit diesen Bedingungen funktioniert):

1.      Wenn „WStr.2 oben BL1=>BL2“ und „WStr.3 unten BL1=>BL2“ nicht belegt sind, könnten diese vom TC beliebig reserviert werden.

2.      Für eine Auslösung „WStr.1 gerade BL1=>BL2“ lautet nun die BedingungWStr.2 oben BL1=>BL2“ und „WStr.3 unten BL1=>BL2“ nicht aktiv“.

3.      Damit werden diese Weichenstraßen vom TC nicht reserviert, wenn sie frei sind. Wenn sie (oder eine) durch andere Zugfahrten belegt sind, werden sie ohnehin vom TC nicht reserviert.

 

In der Registrierkarte „Kommentar“ kann noch eine zusätzliche Beschreibung eingegeben werden:

Abb.40

Anmerkung:

Alle getätigten Einträge werden sofort übernommen, wenn oben in der Menüleiste „Automatisch übernehmen“ aktiv ist.

Entsprechend werden nun Einträge für Priorität 2 und 3 eingetragen:

Priorität 2 „WStr.2 oben BL1=>BL2“:

Abb.41

Hier wird in der Registrierkarte „Melder“ der Bahnwärter „BW1: Block 1 reserviert“ eingetragen.

Grund:

Die Weichenstraße „oben“ von Block 1 nach Block 2 soll ja nur dann gewählt werden, wenn eine Fahrt „gerade“ nicht möglich ist und eine Zugfahrt stattfinden soll; nur dann ist Block 1 reserviert worden. Wenn hier keine Zugfahrt stattfindet (Block 1 ist dann nicht reserviert und damit der Melder „BW1: Block 1 reserviert“ aus), soll ja eine andere möglich Fahrt nicht behindert werden (z. B. eine Ausfahrt aus Block 12).

Registrierkarte „Bedingung“:

Abb.42

Als „Überprüfte Objekte“ werden hier eingetragen:

1.      Weichenstraße „Block 9 <--> 10 über WStr. 1 gerade“     mit Zustand „aktiv“!    = !

2.      Weichenstraße „WStr.3 unten BL1=>BL2“                         mit Zustand „aus“!      = !

 

Registrierkarte „Kommentar“:

Abb.43

 

Priorität 3 „WStr.3 unten BL1=>BL2“:

Abb.44

Hier wird in der Registrierkarte „Melder“ der Bahnwärter „BW1: Block 1 reserviert“ eingetragen.

Grund:

Die Weichenstraße „unten“ von Block 1 nach Block 2 soll ja nur dann gewählt werden, wenn eine Fahrt „gerade“ und „oben“ nicht möglich ist und eine Zugfahrt stattfinden soll; nur dann ist Block 1 reserviert worden. Wenn hier keine Zugfahrt stattfindet (Block 1 ist dann nicht reserviert und damit der Melder „BW1: Block 1 reserviert“ aus), sollen ja andere mögliche Fahrten nicht behindert werden (z. B. eine Ausfahrt aus Block 12, sowie eine theoretisch mögliche Fahrt in den unteren Bereich – ist hier nicht gegeben).

Registrierkarte „Bedingung“:

Abb.45

Als „Überprüfte Objekte“ werden hier eingetragen:

1. Weichenstraße „Block 12 <--> 13 über WStr. 2 oben“         mit Zustand „aktiv“!    =  !

2. Weichenstraße „Block 9 <--> 10 über WStr. 1 gerade“       mit Zustand „aktiv“!    =  !

 

Registrierkarte „Kommentar“:

  Abb.46

______________________________________________________________________________________________________________________________

Ergebnisse aus der Simulation:

 Priorität 1

Abb.47

1. Lok 1 fährt gerade, wenn WStr.1 fei ist; auch wenn WStr.2 oben, oder WStr.3 unten frei sind!

 Priorität 2

Abb.48

2. Lok 1 fährt links, wenn WStr.2 oben frei ist und WStr.1 durch eine andere Weichenstraße (hier die von Block 9 nach Block 13) nicht befahrbar ist, egal ob WStr.3 unten frei ist, oder nicht!

(Anmerkung: beachte die 2 Brücken; sie sind hier zum Demonstrationsablauf erforderlich)

 Priorität 3

Abb.49

3. Lok 1 fährt rechts, wenn WStr.1 durch eine andere Weichenstraße (hier die von Block 9 nach Block 13) und WStr.2 (hier Block 12 nach Block 10) nicht befahrbar sind, wenn WStr.3 frei ist (sonst Warten).

Nur zur Sicherheit überprüft:

Abb.50

4. Lok 1 fährt mit Priorität 1 korrekt geraden (natürlich auch dann, wenn das Gleis oben durch eine andere Fahrt belegt ist), wenn diese Weichenstrasse frei ist.

Schlussbemerkung:

Ich habe hier alle erforderlichen Eingaben zur Priorisierung von lediglich 3 Weichenstraßen dokumentiert, um den dafür erforderlichen Aufwand zu zeigen. Bei meinem Anlagenplan existieren jedoch dutzende von Weichenstraßen; in den sich daraus ergebenen Kombinationsmöglichkeiten steigt der Aufwand nahezu ins Unermessliche und damit ebenso Fehlermöglichkeiten!

Hier nochmals zur Verdeutlichung ein Ausschnitt des Stellwerks meiner Anlage des rechten Teils HBf:

Es wurde versucht (entgegen üblicher Darstellung von reinen Gleisbildstellwerken) den geometrischen Gleisverlauf der realen Anlage auch annähernd im TC-Stellwerksplan nachzubilden, um nämlich entsprechend gewünschte Weichenstraßen besser erkennbar zu machen.

Warum mehr als 1 Weichenstraße, um von A nach B zu fahren? Bei nur einer Weichenstraße A=>B kann eine Zugfahrt sehr oft behindert werden, wenn eine einzige Weiche innerhalb der Weichenstraße A=>B durch eine andere Zugfahrt bereits reserviert wurde. Deswegen habe ich im Gleisplan für mehr Ausweichmöglichkeiten gesorgt (also zusätzliche Weichenstraßen).

Daher ergeben sich eine Vielzahl von Weichenstraßen, sinnvolle und nicht sinnvolle. Die nicht sinnvollen Weichenstraßen können im Programm TC einfach still gelegt werden. Unter den verbleibenden sinnvollen Weichenstraßen gilt es nun Prioritäten, sprich Bedingungen zu setzen. Verbleiben beispielsweise im HBF von BLOCK A nach BLOCK B drei sinnvolle Weichenstraßen, so sollen drei Bedingungen realisiert werden:

 

Abb.51
1.Von Block A nach Block B

Priorität hat Weichenstraße Nr.1, sofern keine darin enthaltene Weiche bereits in einer anderen geschalteten Weichenstraße enthalten ist, soll immer diese Weichstraße befahren werden. Priorität 1, da dieser Streckenverlauf die wenigsten Gegenkurven aufweist.

beispielsweise kann bei geschalteter Weichenstraße 1 gleichzeitig auch die „gelbe“ Zugfahrt erfolgen.

Abb.52
2. Von Block A nach Block B

kann Weichenstraße 1 nicht geschaltet werden, ist Weichenstraße 2 zu schalten (sofern möglich).

Bei bereits bestehender „roter Zugfahrt“ kann Weichenstraße 1 nicht geschaltet werden, wohl aber Weichenstraße 2!

Abb.53
 

3. Von Block A nach Block B

sollte auch Weichenstraße 2 durch bereits andere geschaltete Weichenstraßen nicht schaltbar sein, so ist Weichenstraße 3 zu schalten.

beispielsweise können bei geschalteter Weichenstraße 3 gleichzeitig auch die „rosa“ Zugfahrt und die „grüne“ Zugfahrt erfolgen, die bei geschalteten Weichenstraßen 1 oder 2 nicht möglich wären! Diese Weichenstraße 3 soll aber nur im Ausnahmefall verwendet werden, da sie mehr Gegenkurven enthält, ein Zug also nicht so „elegant gestreckt“ aus dem HBF ausfährt.

Abb.54

Es wäre also äußert wünschenswert, ja geradezu erforderlich, wenn das TC-Programm dem Anwender die Möglichkeit zur Priorisierung von Weichenstraßen mittels einfacher Eingabe bereitstellen würde:

            Weichenstraße 1 von Block A nach Block B mit Priorität 1

            Weichenstraße 2 von Block A nach Block B mit Priorität 2

            Weichenstraße 3 von Block A nach Block B mit Priorität 3

Dies dürfte leicht in TC implementierbar sein, da TC die Weichenstraßen (=mögliche Verbindungen zwischen Blöcken) ohnehin automatisch erzeugt und mittels „Autotrain per Drag and Drop“ auch wählt (leider nur mehr oder weniger zufällig => kein Stellwerksbeamte stellt aber Weichenstraßen zufällig!)

Wie gesagt, eine solche Möglichkeit würde dem Anwender sehr viel Eingabeaufwand ersparen und auch mögliche Fehleingaben vermeiden!

zurück zu Modellbahnsteuerung mit dem Train Controller (TC)